Cîrqu'enflex light
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Leitartikel

Daniel Schällibaum, Nebelspalter
Der Bund, lundi 6 Juillet 1998

"Cirqu'enflex" ist zwar ein Wanderzirkus, hat aber nicht im entferntesten mit Zirkus zu tun. Und ist doch Zirkus. Aber einer, wie man ihn nicht kennt. Die Rose ist keine Rose ist eine Rose. Der Kern ist Artistik. Artistik, wie man sie im herkömmlichen Zirkus oder im Variété auch sehen könnte. Beinahe jedenfalls.

Da kommt das Fangsthul zum Zug, das Kunstrad, das Rhonrad, die Artisten fliegen durch die Luft. Doch das alles ist nur Handwerk. Im normalen Zirkus wäre das der Anfang und das Ende und die Mitte auch noch. Da wäre Kunstfertigkeit gefragt, virtuoses Turnen, alles, was man sich mit viel Fleiss und Beharrlichkeit erarbeiten kann. Bei "Cîrqu'enflex" dagegen ist das offensichtlich nur "Uebungssache".

Das kann man halt, wenn vielleicht auch nicht so maniriert wie die in den grossen Arenen. Aber eben: bloss Fleissarbeit. Nichts, wommit man hausieren wollte.

Grosses Können zeigen die Kunstlerinnen und Künstler, als ob es nicht wirklich was Wichtiges wäre. Ist es auch nicht. Für sie ist Artistik ein Darstellungsmittel, nicht Selbstzweck. Und das macht die Artistik wiederum zu etwas ungenmein Attraktivem.

DANIEL SCHALLIBAUM, NEBELSPALTER NR. 31/ 1995

 


DAS KUNSTSTÜCK LIEBE / FEUILLETON 

Theater/ Cîrqu'enflex mit "Light" auf dem Gaswerkareal
era. Als ob die Liebe nicht schon Kunststück genug wäre. Und erst die Ménage a trois. Und erst diejenige von Mutter. Tochter und Geliebtem. Der internationalen Altistentruppe Ctrqu'enflex glückt sie auf magische Weise, ohne dass der Schmerz geleugnet würde.
 Vieles hat sich seit denn letztjährigen Programm Zoom verändert. Kein Igluzelt hält mehr die Einzelteile zusammen - weshalb, ist im Programmheft nachzulesen. Die bündelnde Kratt kommt nun ganz aus dem Stück, das mehr denn je ein wirkliches Stück, ja ein Kammerspiel ohne Worte ist. Nicht dass Cîrqu'enflex irgend etwas von seiner Bnllanz verloren hätte, doch vorübergehend zum schweizerischen Artistentrio geschrumpft, nutzt es diese Chance.
 Da schläft einer, erwacht, und es baumelt ihm eine Frau kopfunter vor den verliebten Augen. Nicht direkt vom Himmel, auch wenn es sich so anfühlt, sondern gehalten von der Nebenbuhlerin. Buchstäblich voneinander abhängig sind die Artisten und die Liebenden. So nimmt die kompliziert einfache Geschichte ihren Lauf
 Die Mutter (BeaNicheleWiggli) bringt der Tochter (Catherine Ru ishauser) bei, wie man sich richtig schminkt, und los geht der Kampf um den Mann. Da ist Eifersucht, da wird zweien das Liebeslager untern fliegenden Hintern weggezogen, da wird aber auch jedes Feschnallen am Sicherungsseil zum Liebesspiel. Welchen Spass können auch die beiden Frauen zusammen haben, wenn der Mann weg ist, das Elastikseil zum Trapez wird und sie fliegen wie die Hexen am Brocken ! Nicht nur die Kinder im Publikum kreischen vor Vergnügen .
Melancholische Leidenschaft
 Wen wundert's, dass da der Mann kein strahlender Manegenheld ist, der seine Partnerinenn durch die Luft wirbelt, sondem ein muskulöser, traurigerTräumer. Er,  Fabian Nichele Wiggli, widerlegt das Kichern der beiden Frauen un des Publikums, indem er zwar neben seinem Kunstrad posiert, als wär's ein Ferrari, dann aber in langem Rock und gleichsam im Damensattel sitzend ins Pedal tritt. Eine unendlich zärtliche Dressurnummer schenkt er mit seinem Kunstrad diesem Zirkus, der ohne Clowns und ohne Tiere auskommt.

 Was Cîrqu'enflex als Übergangsprogramm präsentieren wollte,  entpuppt sich als abgerundetes, anrührendes Kunstwerk.

Der Bund, Montag, 6 Juli 1998


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